Gut 500 begeisterte Sportler:innen mit Behinderungen aus der Region tummelten sich beim Behindertensportfest der Seestadt Bremerhaven, das in diesem Jahr auf dem Gelände der TSV Wulsdorf stattfand. Mittendrin waren zwei ganz besonders strahlende Gesichter: Sandra Meißner und ihr Bruder Hans-August. Sandra Meißner gehörte der Athlet:innen-Gruppe der Freizeit- und Reha-Sportvereinigung (FRSV) der LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven an. Für sie ist das Behindertensportfest ein großes Highlight und daher nimmt sie bereits seit vielen Jahren daran teil. Doch nicht nur auf die sportlichen Disziplinen freut sie sich sehr, sondern auch auf das häufig damit verbundene Treffen mit ihrem Bruder. Dieser wird von der diakonischen Einrichtung CVJM-Sozialwerk Wesermarsch e. V. betreut. „Es war ganz schön, dass wir uns wiedersehen konnten. Das ging vorher nicht wegen Corona“, erzählte Sandra Meißner, die Hans-August sofort herzlich und glücklich in die Arme schloss.
Möglich machte das kleine Familientreffen das 32. Behindertensportfest der Seestadt. Denn zu dem konnten nach zweijähriger „Corona-Zwangspause“ die Athlet:innen wieder vor Ort zusammenkommen. Somit gab es auch den imposanten Einmarsch aller Teilnehmenden auf die Sport-Anlage. „Dieser Moment ist sehr bewegend. Es ist schön, dabei die Freude in den Gesichtern aller Beteiligten zu sehen. Zugleich finde ich das Engagement der Helfer:innen beeindruckend. Mit Respekt und Wertschätzung begegnen sie den Sportler:innen und machen dieses tolle Erlebnis möglich“, war Marlies Schröder gerührt, die als Abteilungsleitung das Team der Helfer:innen der FRSV anführte. Insgesamt begleiteten 18 Ehrenamtliche und Angehörige die 43 Athlet:innen der LEBENSHILFE Bremervörde/Zeven bei ihrem aufregenden Tag in Bremerhaven. An vielen Stationen und bei diversen Disziplinen, wie Kugelstoßen, 50-Meter-Lauf oder Ballweitwurf, war neben dem sportlichen Wettkampf auch der Spaß wichtig.
So war es auch bei Sandra Meißner, die in den Disziplinen 25-Meter-Lauf, 50-Meter-Lauf, Weitsprung im Stand, Weitsprung mit Anlauf, Ballweitwurf und Basketballwurf antrat. Im vergangenen Jahr hatte die begeisterte Teilnehmerin natürlich beim „Behindertensportfest@home“ mitgemacht. Unter diesem Namen fand das Sportfest 2021 aufgrund der Corona-Pandemie in abgewandelter Form statt. Aber vor Ort wurde nun deutlich, wie wichtig der direkte Kontakt und das gemeinschaftliche Erlebnis für alle sind. Sandra Meißner jedenfalls freut sich jetzt schon auf das kommende Jahr. Wenn nichts dazwischenkommt, ist sie dann beim 33. Behindertensportfest wieder mit von der Partie und kann ihren Bruder erneut ganz fest in die Arme schließen.